Eher tierisches oder pflanzliches Eiweiß?
Um zu beginnen, lassen Sie uns zu den Grundlagen zurückkehren:
Proteine bestehen aus Aminosäuren. Von diesen Aminosäuren (etwa 250) können nur acht von unserem Körper nicht synthetisiert werden und müssen über die Ernährung zugeführt werden: die essentiellen Aminosäuren.
Wenn wir Fleisch, Fisch oder Eier essen, besteht wenig Risiko eines Mangels, da diese alle acht essentiellen Aminosäuren enthalten, nämlich Leucin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Auf der anderen Seite ist es für Vegetarier oder Veganer wichtig, Getreide und Hülsenfrüchte während einer Mahlzeit zu kombinieren, um eine ausgewogene Versorgung mit essentiellen Aminosäuren zu ermöglichen. Getreideproteine sind arm an Lysin und Hülsenfrüchteproteine sind arm an Methionin. Daher ist es wichtig, eine gute Kombination aus Getreide und Hülsenfrüchten zu wählen, wenn man auf tierische Proteine verzichten möchte.
Die Völker, die wenig Fleisch essen, kombinieren traditionell Getreide und Hülsenfrüchte in ihren Gerichten; sie taten dies intuitiv, bevor die Existenz dieser essentiellen Aminosäuren bekannt war!
In Asien wird Reis oft mit Soja (Hülsenfrucht) kombiniert; in Südamerika isst man rote Bohnen (Hülsenfrucht) mit Mais (Getreide) oder Maniok; im Nahen Osten und in Nordafrika wird oft Reis (Getreide) und Linsen (Hülsenfrucht) kombiniert, oder auch Weizen (Getreide) und Kichererbsen (Hülsenfrucht) oder Hummus mit Pita-Brot.
Im Rahmen der Chrono-Ernährung werden pflanzliche Proteine am Abend bevorzugt, da sie oft besser verdaulich sind und zu einem guten Schlaf beitragen. Tierische Proteine sollten eher in der ersten Tageshälfte verzehrt werden, um die aktivierenden Neurotransmitter im Gehirn, Dopamin und Noradrenalin, positiv zu beeinflussen.